Assistierte Ausbildung.
Schule war nicht so dein Ding – aber davon lässt du dir den Weg in deine berufliche Zukunft nicht verbauen! Bei einer Assistierten Ausbildung kannst du beweisen, dass viel mehr in dir steckt, als Schulnoten zeigen. Hier erfährst du, was die Assistierte Ausbildung von einer normalen dualen Ausbildung unterscheidet und in welchen Fällen sie die richtige Wahl ist.
Assistierte Ausbildung: Zeig, was du kannst!
Du hast keine Ausbildung gefunden – vielleicht, weil du keinen Schulabschluss hast, weil deine Noten nicht ausgereicht haben oder du Sprachschwierigkeiten hast. Aber dafür brennst du für Handwerk, kennst dich am Computer aus wie kein anderer oder hast die Fähigkeit, andere Menschen innerhalb von Sekunden von etwas zu überzeugen? Die Assistierte Ausbildung hilft dir, deine Fähigkeiten jenseits von Schulnoten in dein Berufsleben einzubringen und mit gezielter Unterstützung durchzustarten. Das Modell überwindet die Kluft zwischen Fachkräftemangel, den Anforderungen der Betriebe und den Voraussetzungen, die zukünftige Auszubildende mitbringen. Doch was heißt das konkret?
Wie ist die Assistierte Ausbildung aufgebaut?
Die Assistierte Ausbildung ist vom Grundprinzip her wie eine „normale“ duale Ausbildung aufgebaut. Das heißt, du wirst an der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb ausgebildet. Der Unterschied liegt darin, dass du bei der Assistierten Ausbildung von Beginn an gezielt unterstützt und individuell betreut sowie gefördert wirst, sodass du die Ausbildung erfolgreich durchziehst und danach den Einstieg in die Berufswelt schaffst. Dabei werden deine Bedürfnisse mit den Bedürfnissen deines Betriebs in Einklang gebracht.
Die Assistierte Ausbildung ist folgendermaßen aufgebaut: Die ausbildungsvorbereitende Phase ist freiwillig und dient vor allem der Orientierung. In maximal sechs Monaten wird gecheckt, welche die richtige Ausbildung ist, wo sie stattfinden soll und welche Art von Unterstützung du benötigst. Außerdem wirst du fit gemacht in Sachen Bewerbung und probierst dich in der Berufspraxis aus. Das Ziel dieser Phase ist, dass du einen passenden Ausbildungsplatz bekommst und gut vorbereitet loslegen kannst.
Ist die Vorbereitung abgeschlossen und ein Ausbildungsbetrieb gefunden – hier wird eng mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter zusammengearbeitet, sodass die Formalitäten und die Abstimmung reibungslos über die Bühne gehen – kann es mit der Ausbildung losgehen. Während dieser werden sowohl die Auszubildenden als auch die Betriebe von der Arbeitsagentur unterstützt. Diese Unterstützung wird individuell auf dich zugeschnitten: Wenn du zum Beispiel Probleme mit der Theorie, Sprachschwierigkeiten oder Lücken aus der Schulzeit hast, bekommst du darin Nachhilfe. Wenn das ganze Konzept Ausbildung dir Kopfschmerzen bereitet oder sich im Betrieb organisatorische oder zwischenmenschliche Unstimmigkeiten auftun, werden diese konkret angegangen und gelöst. Und auch was persönliche Probleme betrifft, wirst du nicht alleine gelassen. Du bekommst Hilfe und Beratung, wenn es zum Beispiel um Existenzsicherung geht. Neigt sich deine Ausbildung dem Ende zu, steht der reibungslose Einstieg in eine feste Anstellung im Vordergrund.
Wie sieht die Unterstützung aus und woher kommt sie?
Wie genau die Unterstützung aussieht, wird für jeden Fall individuell entschieden – das heißt, du bekommst genau so viel Hilfe, wie du benötigst und wie dein Ausbildungsbetrieb für angemessen hält. So ist zum Beispiel die Vorbereitung auf die Ausbildung keine Pflicht. Damit sich diese gezielte Unterstützung durch die ganze Ausbildung durchzieht, finden regelmäßige Gespräche mit dir und deinem Betrieb statt, in denen die aktuelle Lage gecheckt und gegebenenfalls die Unterstützung angepasst wird. Die Kosten für die Maßnahmen werden durch die Agenturen für Arbeit oder die Jobcenter getragen. Dazu gehören 39 Stunden pro Woche Vorbereitung, in denen du unter anderem schon erste praktische Erfahrungen im Betrieb sammelst. Während deiner Ausbildung können vier bis neun Stunden pro Woche für Austausch und Lernangebote in Anspruch genommen werden. Auch in Teilzeit ist die Assistierte Ausbildung für Alleinerziehende oder familiär stark eingebundene Jugendliche möglich.
Die beliebtesten Ausbildungs- und Studienbereiche.
Wie kann ich mich für eine Assistierte Ausbildung bewerben?
Der Bewerbungsprozess an sich bei einem Betrieb ist oft in die Vorbereitungszeit integriert. Das heißt, du wirst damit nicht alleine gelassen. Bevor das ansteht, entscheidet der für dich zuständige Berater bei der Agentur für Arbeit beziehungsweise die Integrationsfachkraft des Jobcenters, ob du die Assistierte Ausbildung antrittst. Dabei ist der konkrete individuelle Förderungsbedarf entscheidend. Grundsätzlich steht die Assistierte Ausbildung allen offen, die lernbeeinträchtigt oder sozial benachteiligt sind, keine berufliche Erstausbildung gemacht haben, nicht vollzeitschulpflichtig und unter 25 Jahre alt sind.