So gelingt die Bewerbung für eine Ausbildung
Du hast Stellenanzeigen ohne Ende durchforstet und endlich die Ausbildung gefunden, die zu dir passt? Dann darf jetzt nichts mehr schief gehen – schnapp dir den Ausbildungsplatz! Die Eintrittskarte für deine berufliche Zukunft: Eine aussagekräftige und vollständige Bewerbung. Wie du es richtig machst, erfährst du hier.
Kostenlose Bewerbungsmuster
Damit du schnell in die Ausbildung starten kannst, haben wir Bewerbungsmuster für dich zusammengestellt, die dir beim Schreiben helfen.
Die richtige Einstellung
Eine aussagekräftige Ausbildungsbewerbung zu schreiben ist kein Hexenwerk – aber dennoch schreibt sie sich nicht von selbst. Wichtig ist deshalb, dass du die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nimmst. Häng dich rein für deinen Traumberuf und lege eine Bewerbung hin, die Personaler und künftige Chefs von den Socken haut. Schließlich wäre es extrem ärgerlich, wenn du wegen ein paar Blatt Papier eine wichtige Chance für deine berufliche Zukunft nicht nutzt, oder?
Der richtige Umfang
Wie schreibt man eine Bewerbung für eine Ausbildung?
Du willst in deiner Bewerbung von dir überzeugen, aber den Adressaten nicht erschlagen. Das heißt: Gib ihm genau so viele Informationen, wie für die Ausbildung und die Beschreibung deiner Person relevant sind, aber lass leere Floskeln im Bewerbungsschreiben weg. Viel besser ist es, konkret zu sein. Bewirbst du dich zum Beispiel für eine Ausbildung zum/zur Erzieher/in, ist es sinnvoll anzugeben, dass du dir in den letzten Jahren dein Taschengeld mit Babysitten aufgebessert hast und geübt im Umgang mit Kindern bist. Hast du aber dein Schulpraktikum bei einem Metzger absolviert, tut das nichts zur Sache und kann zwar für die Vollständigkeit im Lebenslauf, nicht aber im Anschreiben erwähnt werden.
Dennoch aufgepasst: Zu wenig Informationen sind auch nicht gut. Schließlich möchtest du ja zeigen, warum genau du die perfekte Besetzung für die Ausbildung bist. Schreib also nicht nur, dass du motiviert bist, sondern auch, wie sich das konkret zeigt.
Grundsätzlich besteht eine Bewerbung für die Ausbildung also aus:
- einem Anschreiben (niemals länger als eine DIN A4 Seite)
- deinem Lebenslauf (nicht länger als zwei DIN A4 Seiten)
- und Zeugnissen.
Das richtige Anschreiben
Der richtige Ansprechpartner
Bevor du mit dem Anschreiben loslegst, schau unbedingt, ob du in der Stellenausschreibung oder auf der Homepage des Ausbildungsbetriebes einen Ansprechpartner für die Bewerbung findest. Mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ liegst du zwar nicht falsch, aber es entsteht leicht der Eindruck, dass du dein Bewerbungsanschreiben nach dem Copy&Paste-Prinzip einfach an viele Unternehmen rausgeschickt hast, ohne dich für eine Stelle besonders zu interessieren. „Sehr geehrte Frau Wagner“ wirkt dagegen viel individueller – im ersten Satz gekoppelt mit der Erwähnung des Firmennamens und der Stelle, für die du dich bewirbst.
Der richtige Ton
Grundsätzlich siezt du deine Ansprechpartner in der Bewerbung, auch wenn sie in der Stellenanzeige duzen. Der Ton im Anschreiben sollte nicht umgangssprachlich sein, aber auch nicht zu hochgestochen – es muss deutlich werden, dass du den Text geschrieben hast und das meinst, was du schreibst.
Außerdem wichtig: absolut korrekte Rechtschreibung und Grammatik! Am besten lässt du deine Bewerbung gründlich Korrektur lesen, bevor du sie rausschickst. Denn je öfter man sich mit dem eigenen Text beschäftigt, desto leichter übersieht man Fehler.
Die richtige Motivation
Entscheidend ist, dass der Inhalt des Bewerbungsschreibens aussagekräftig, individuell und authentisch gestaltet ist. Meistens kann man vor Beginn der Ausbildung noch nicht viele praktische Erfahrungen vorweisen. Aber das macht nichts, solange du durch Motivation und Persönlichkeit punkten kannst.
Der Personaler oder dein zukünftiger Chef wollen im Anschreiben sehen, dass du
- Interesse für die Stelle als Azubi mitbringst,
- du Lust hast zu lernen
- und gut in das Team passt.
Dabei ist es wichtig, dass du dich von anderen Bewerbern positiv abhebst. Willst du zum Beispiel zeigen, dass du ein Teamplayer bist, erwähnst du deine Erfahrungen im Mannschaftssport oder dein Engagement als Trainer bei Jugendfreizeiten. Mehr Informationen zum Thema findest du in unserem Tipp zum perfekten Bewerbungsschreiben.
Der richtige Lebenslauf
Dein Lebenslauf hilft dem Personaler, auf den ersten Blick einen Eindruck von dir zu bekommen. Daher ist es wichtig, dass er übersichtlich aufgebaut und vollständig ist. Oben rechts kommt das Foto hin, gefolgt von persönlichen Angaben, Schulbildung, Praktika und Nebentätigkeiten, Kenntnissen sowie Interessen. Darunter dürfen Datum und Unterschrift – für eine Online-Bewerbung ausdrucken, unterschreiben, einscannen – nicht fehlen.
Achte darauf, dass der Lebenslauf klar strukturiert ist. Das heißt, dass du ihn chronologisch beginnend jeweils mit dem neuesten Ereignis aufbaust und links die Daten im Format Monat/Jahr hinschreibst. Darüber hinaus ist es wichtig, dass du formelle Kriterien wie die richtige Schriftgröße und Abstände einhältst. Benötigst du hier Unterstützung, findest du online kostenlose Tools, wie zum Beispiel auf lebenslauf.de, wo du deine Daten in einen Editor eingibst und dann einen fertig gestalteten Lebenslauf erhältst.
Du möchtest mehr über die Kunst des Curriculum Vitaes wissen? Dann schau dir unsere Tipps für den Lebenslauf auf Englisch an.
Das richtige Foto
Auf deinem letzten Urlaubs-Selfie siehst du unglaublich gut aus? Das mag sein, aber dennoch ist es ein No-Go für deine Bewerbung. Das Foto ist der erste Eindruck, den der Personaler und dein zukünftiger Chef von dir bekommen. Daher solltest du hier Profis ranlassen und keine privaten Aufnahmen nutzen.
Wichtig ist, dass du sympathisch rüberkommst – ein offenes Lächeln macht da viel aus. Wer grimmig schaut, einen sexy Augenaufschlag hinlegt oder schläfrig wirkt, erweckt leicht einen falschen Eindruck. Achte außerdem darauf, dass deine Kleidung ordentlich, dein Haar gekämmt und eventuelles Make-Up dezent ist. Im Hintergrund sollte nicht viel los sein, was von deinem Gesicht ablenken könnte: Weiß oder eine helle Farbe sind eine bessere Wahl als aufwendige Muster oder Neonfarben.
Die richtigen Zeugnisse
Du hast an deinem Anschreiben gefeilt, dein Lebenslauf sieht schick aus und du hast ein sensationelles Bewerbungsfoto machen lassen? Dann fehlt noch der letzte Schliff: Die Bewerbungsunterlagen müssen durch Zeugnisse ergänzt werden. Diese zeigen dem Arbeitgeber, welche Qualifikationen du bereits mitbringst. Aber auch, ob deine Angaben im Lebenslauf korrekt sind.
Bei der Auswahl der Anlagen solltest du darauf achten, nur die Zeugnisse und Nachweise mitzuschicken, die für die Ausbildung relevant sind. Die Teilnehmerurkunde der Matheolympiade ist hier also fehl am Platz.
Diese Nachweise gehören in deine Ausbildungsbewerbung
- Abschlusszeugnis oder die zwei letzten Schulzeugnisse (nur Kopien!)
- Sprachtest Nachweise (TOEFL, DELF etc.)
- Praktikumszeugnisse
- Empfehlungsschreiben (Lehrer, Sporttrainer)
- Gesundheitszeugnis (falls verlangt)
- polizeiliches Führungszeugnis (falls verlangt)
Achtung: Wenn auf einem Zeugnis sehr viele unentschuldigte Fehlstunden auftauchen, macht das keinen guten Eindruck! Schließlich sollst du in der Ausbildung auch eine Berufsschule besuchen: Da kommt es nicht gut an, wenn du in der Vergangenheit die Schulpflicht nicht ernst genommen hast. Personalverantwortliche werden dich entweder gar nicht erst einladen oder im Vorstellungsgespräch nachhaken.
Die beliebtesten Ausbildungs- und Studienbereiche.
Alles richtig gemacht?
Hast du alles für deine Ausbildungsbewerbung zusammen, fügst du es in einem Dokument zusammen und verschickst es in der Regel per E-Mail. Natürlich nicht kommentarlos, sondern versehen mit einem kurzen Text wie zum Beispiel:
„Sehr geehrter Herr Kaiser,
im Anhang finden Sie meine Bewerbung für die Ausbildung zum Bürokaufmann.
Ich freue mich auf eine Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
Nadine Meyer.“
Dann gilt es nur noch den Anhang nicht zu vergessen, auf Senden zu klicken und dich auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder Auswahlverfahren zu freuen.